- erstens einen Termin bei einem sehr guten Sportorthopäden geben lassen (Wartezeit 2,3 Monate)
- und mich zweitens für einen Reiki Kurs angemeldet. (Für alle Unwissenden, wie es ich damals noch war: Reiki ist die Kunst dur
ch Auflegen der Hände (Heil-) Energien an sich selbst und/oder andere weiterzugeben und Energieblockaden beseitigen.)In meinem Fall also genau das Richtige, dachte ich mir. Nun bin ich vom Grundcharakter eher unesoterisch. Trotzdem: ich wollte es mal versuchen und es war auch auch wieder an der Zeit mal etwas neues zu machen. So habe ich mich auf die Suche nach einem geeigneten Reikilehrer gemacht – via Internet. )
Meine Auswahlkriterien: auf der Internetseite steht nichts von Engeln und Mediumserfahrungen und er/sie hat eine Ausbildung an einer medizinischen Fakultät genossen. Nach einigem Suchen hatte ich dann eine seriöse Seite und den dazugehörigen seriösen Lehrer gefunden und mich dort für einen Wochenendkurs (Einführung in den 1. Reiki-Grad) angemeldet.
Super! Neue Leute kennenlernen und meine Schulterschmerzen besiegen 😉 Das wird sicher spannend. Als ich am ersten Seminartag ankam, wurde ich von einer Frau und einem kleinen Hund begrüßt (… sehr gut, ich habe eine Hundeallergie …) Sie führte mich in einen Raum mit 2 Stühlen. Dann kam der Lehrer. Der Anfangsdialog verlief etwas schleppend. Deshalb fragte ich in einer Verlegenheit, ob ich noch einen Stuhl holen solle, aber mein Lehrer sagte mir, dass unser Kurs eher im kleinen Kreis stattfindet => was bedeutete: er, der Hund und ich. (aha?)
Das erste Gespräch:
Lehrer: Ich hoffe, es macht Dir nichts aus, dass der Kurs eher im kleinen Kreis stattfindet.
Ich: Nein, passt schon (Gedankenblase: es macht mir überhaupt nichts aus von einem Mann, den ich zum ersten Mal sehe, Hände an den verschiedensten Körperpartien auflegen zu lassen … wah!!! Gott sei Dank war seine Frau – die Frau, die mich begrüßt hat, im Nebenzimmer während unseres Seminars! Gott ich habe in den Büchern, die ich vorher angesehen habe die Hände auf den merkwürdigsten Körperpartien gesehen … Doppelwah!!)
Lehrer: Wie kommst Du zum Reiki?
Ich: weißt Du (in der Reikiwelt sind alle per Du) ich habe da diese Sportverletzung und eine Kollegin von mir meinte Reiki hat ihr auch einmal geholfen …
Lehrer: SCHWEIGEN
Ich: … ähm ich bin eigentlich eher weniger esoterisch veranlagt ….
Lehrer: SCHWEIGEN
Ich: … ich habe jemanden gesucht, der nichts mit Engeln und so auf seiner Homepage stehen hat …
Lehrer: (endlich) ja mit Engeln kann man auch arbeiten
Ich: ????
Beim Reiki Einführungskurs erhält man 4 Energieaktivierungen und anschließend finden eben Reikiübungen oder Gespräche statt.
Nach der ersten Einführung:
Er: an was hast Du gedacht?
Ich: an nichts, Du hast gesagt ich soll an nichts denken
Er: das ist aber selten – vor allem bei Frauen – dass sie an nichts denken
Ich: ??? Ja ich weiß nicht … ???
Er: Wie fühlst Du Dich?
Ich: (Verdammt was sage ich … was sage ich … WAS SAGE ICH?) Ich weiß nicht irgendwie nicht anders …
An das weitere Gespräch kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber irgendwie waren wir kommunikativ wohl nicht ganz auf einer Linie.
Es kam dann zur ersten Behandlung. Ich musste mich nur entspannt auf die Liege legen und er legte die Hände in verschiedenen Positionen in meinem Gesicht, Hals etc. auf … Ja, hm ganz O.K. das war gut, wenn es die Hauptaufgabe des Tages ist sich zu entspannen …cool. Dann war ich dran. Ich sollte als erstes die Energie im Raum spüren. Ich musste also die Handflächen aufeinander zuführen und dann stoppen, wenn ich den energetischen Widerstand merke. Was soll ich sagen? Nachdem zum 3. Mal sich meine Handflächen berührt haben (ohne erkennbaren Widerstand zwischendurch) habe ich dann irgendwann angehalten. Mist … erste Übung schon versaut.
Dann die Reikianwendung:
Dass man sich beim Reiki entspannt, dass wusste ich. Aber so entspannt, dass man gleich zu schnarchen beginnt? Ich musste mir intensiv auf die Lippen beißen. Sonst hätte ich fast losgelacht. Wahnsinn …
Nach 6 Stunden war der erste Tag dann vorbei und an Tag 2 bekam ich nach der 4 Energieaktivierung meine Reiki 1 Grad.
Mein Resümee:
- Reikiübungen bei entspannter Musik sind echt angenehm.
- Meine Schulterschmerzen hat dann allerdings mein Orthopäde zusammen mit einem Chiropraktiker in Griff bekommen.
- Nach Tagen an denen man sich nur entspannen soll, steigt die Watttretleistung auf der Fahrradrolle um 20 Watt (Wow)
- Lila Pullis mit Glitzersternenaufdruck sind meiner Meinung nach ein wenig adequates Kleidungsstück für seriöse Reikilehrer unserer Zeit.