Vor kurzem hat mich ein guter Freund mit seinen Kindern (3 1/2 & 5 Jahre alt) besucht und mir erzählt, dass bei seinem Sohn vor einem Jahr Karies festgestellt wurde. Weil die Kleinen wohl noch nicht so lange den Mund aufmachen und das nicht anders möglich war, wurde der arme Tropf unter Narkose operiert (!).
Horror: Zahn-OP beim eigenen Kleinkind
Von der Diagnose waren mein Freund und seine Frau schockiert und die Operation war ein grauenvolles Erlebnis für alle. Wer sieht sein Kind schon gerne in Vollnarkose und für den Kleinen war das auch kein Spaß.
Aber wie kam es dazu? Zähne hatten sie regelmäßig geputzt und Cola oder sonstige Süßgetränke bekamen die Kinder auch nicht. Aber regelmäßig Apfelsaft. Vor allem zum Abendessen oder im Bett im Fläschchen als Durstlöscher. Und die Säure des Saftes hat die Zähne des Kleinen so angegriffen, dass er operiert werden musste.
Mein Zahnarzt hat mir dann bestätigt, dass er auch schon oft Dreijährige mit kaputten Milchzähnen auf dem Patientenstuhl hatte. Über das Problem Karies bei Kleinkindern berichtet auch die Süddeutsche „Da ist was faul: Karies bei Kindern“ und die Zeit „Zahnärzte warnen vor Karies bei Kleinkindern“
Auch früher gab es bei Milchzähnen Karies
Das Kariesproblem ist allerdings nicht ganz neu. Früher gab es das Problem auch (zumindest hat das eine Umfrage bei mir im Bekannten- und Freundeskreis bestätigt). Aber vor 30 Jahren vertrat man die Philosophie, dass die Milchzähne ja sowieso ausfallen und deshalb gar nicht behandelt werden müssen. Aber das ist mittlerweile widerlegt, da sich die Bakterien gleich auf die neuen Zähne auswirken und das ist fatal. Ich kenne Leute, die deswegen einfach „schlechte Zähne“ bekommen haben.
Wie kann man jetzt vorbeugen?
- Ganz klar: Säfte nur verdünnt geben oder einfach gar nicht
- Säfte nicht in der „Nuckel-Flasche“ geben an der sie ewig rumnuckeln
- Das Kind schon früh an den Zahnarzt gewöhnen und so frühstmöglich Kariesbakterien erkennen. Mein Arzt meinte zum Beispiel ich soll meine Kleinen einfach von Anfang an mitnehmen und zuschauen lassen bei der eigenen Vorsorgeuntersuchung oder Zahnreinigung oder sie einfach auf den Schoß nehmen. (da sollte man natürlich selbst keine Angst haben würde ich jetzt mal sagen, sonst ist das eher kontraproduktiv)
- Jeden Abend Zähne putzen (d.h. zum einen die Kinder selbst putzen lassen und zum anderen die Zähne nachputzen, damit auch alle Zähne wirklich ordentlich geputzt sind)
Das mit dem Zähne putzen ist allerdings leichter gesagt als getan. Wir kämpften zum Beispiel jeden Abend, dass unser 2 1/2 jähriger Sohn den Mund aufmachte zum Zähne putzen und ich war echt schon verzweifelt, weil es einfach nicht klappen wollte und ich mitten im schönsten Trotzphasealter abends einfach keine Lust mehr auf eine weitere Auseinandersetzung hatte. Und dann hat es funktioniert 🙂
So hat es bei uns mit dem Zähne putzen geklappt